Ich habe es endlich geschafft. Meine Reiseerzählung über Polen ist seit einigen Tage online und kann als Ebook gelesen werden.
Es war für mich mit meinen 61 Jahren nicht einfach, diesen Versuch zu starten. Trotzdem freue ich mich, dass ich mich durch den verwirrenden Dschungel von Cover erstellen bis zur mobi Datei langsam durchgekämmt habe. Ich habe auf dem Wochenmarkt ab und zu die Gelegenheit , mit Kunden zu reden, die ebenfalls gern individuell verreisen. Vor allem bei Menschen in meiner Altersklasse ist aber doch eine gewisse Unsicherheit zu spüren, ob man dies auch alleine wagen sollte. Ich kann nur immer wieder betonen: Traut Euch. Auch wir sind die „ältere Generation“ und haben mit diesen und jenen Einschränkungen zu kämpfen. Generell habe ich festgestellt, daß in Ländern, wie Polen, Tschechien, Ungarn usw. die Achtung vor älteren Menschen wesentlich ausgeprägter ist, als hier bei uns.
Die Reiseerzählung beinhaltet keine Tour von einer Sehenwürdigkeit zur anderen. Im Gegenteil: Mir war es bedeutend wichtiger zu beschreiben, wie wir unsere eigen Vorstellungen verwirklicht haben, was aus unserer Sicht wichtig war und wie wir „Land und Leuten“ erlebt haben. Hier ein Auschnitt aus dem Inhalt:
Unser Boot – Erste Eindrücke
Wir haben das große Glück, dass unser Winfried die Landessprache gut spricht. Man kann sich aber auch in Deutsch und Englisch verständigen. So kamen wir gegen 15.30 Uhr am Treffpunkt laut Chartervertrag an, – und mussten feststellen, es war niemand da. Das beschriebene Boot war nirgendwo zu sehen. Also blieb uns nichts weiter übrig, als wieder anzurufen. Der Bootsvermieter teilte uns einen neuen Anlegeplatz mit. Nun ja, das war wohl noch nicht mit dem Reiseanbieter koordiniert worden. Der Vermieter hätte uns in Gisycko (Lötzen) abgeholt, aber Winfried hatte auch seinen Pfadfinderstolz und so suchten wir den neuen Bootssteg selber. Nach knapp 45 Minuten war es geschafft. Wir stellten fest, dass hier ein völlig neuer Anlegeplatz für die Boote in einem abgegrenzten kleinen Seebereich gebaut wurde. Alles war noch in der Entstehungsphase und sehr rustikal. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Zugang zu den Booten recht abenteuerlich vorbei an einem Bagger über das Baustellengelände »zu erobern«. Das Gelände selbst war umzäunt. So konnten wir das Auto sicher und kostenfrei (wegen der Baustelle) innerhalb des Zaunes parken. Und dann sahen wir das Boot das erste Mal. Mir verschlug es die Sprache. Wolfgang war auch erst sprachlos und bekam dann einen Lachanfall. Die anderen 3 fanden ebenfalls keine Worte und standen staunend auf dem Steg. Das Boot war für uns Laien im ersten Augenblick einfach riesig.
Wir kannten aus der Beschreibung die Länge des Kahnes von 10,5 Metern. Es ist aber etwas ganz anderes, diese 10,5 Meter dann vor sich zu haben. Irgendwie hatten wir uns „unser Hausboot“ völlig anders vorgestellt. Mit gemischten Gefühlen kletterten wir an Bord. Das war für alle (trotz der „Ersatzgelenke“) kein Problem. Auf dem relativ großen Deck setzten wir uns erst einmal auf die Bänke und versuchten, einen Anfangseindruck zu gewinnen. Von einem Mitarbeiter des Vermieters erhielten wir eine sehr schnelle Einweisung in die Handhabung der Steuerung, die Benutzungsdetails von Herd, Heizung und Sanitärbereich. Das »kleine Schiff« hatte ein Navi, wo die wichtigsten Wasserstraßen zu finden waren und einen Fischfinder. Im Innenraum entdeckten wir 3 geräumige Schlafkabinen, die Dusche mit WC und den Hauptbereich mit einer Küchenzeile. Neben dem Gasherd gab es einen ausreichend großen Kühlschrank und Schränke mit Besteck und Geschirr.